Mit Antimaterie zum Durchblick: Teilchenphysik in der Medizin

Datum 10.03.2017
Zeit16:30 Uhr
OrtExWi, 099
Dozent Saverio Braccini
Vorlesungsbeschrieb Die Entdeckung der Antimaterie ist eine der faszinierendsten und überraschendsten Errungenschaften der Physik. Erstaunlicherweise wird Antimaterie heutzutage dazu verwendet, um den menschlichen Körper zu untersuchen. Positronen sind die Antiteilchen der Elektronen und die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) ist ein bildgebendes Verfahren in der Nuklearmedizin. Es ist sowohl ein diagnostisches als auch ein Forschungsinstrument. Radioisotope welche Positronen emittieren werden zunächst mit einem Teilchenbeschleuniger (Zyklotron) hergestellt und in Bio-Moleküle eingebettet, die sie zum untersuchenden Organ bringen. Wenn Positronen auf Elektronen im menschlichen Körper treffen, annihilieren sie und erzeugen einen speziellen Lichtblitz. Dieses energetische Licht durchdringt den Körper und kann von Detektoren registriert werden. Dies ermöglicht es, Stoffwechselprozesse zu studieren und insbesondere Krebs und dessen Metastasen genau zu lokalisieren. Teilchenbeschleuniger und Detektoren sind grundlegende Werkzeuge in der modernen Medizin und viele weitere Entwicklungen sind im Gange, zum Beispiel um beschleunigte Ionen zur Heilung von Krebs zu verwenden. Dieser Vortrag befasst sich mit Anwendungen der Teilchenphysik in der Medizin und illustriert mittels Experimenten die faszinierende Forschung in diesem Bereich.

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